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Smart Home: Datensicherheit, Kosten und Funktionen

Aktualisiert: vor 6 Tagen

Smart-Home-Ausstattungen werden immer beliebter, ob bei Neubauten oder als Aufrüstung in vorhandenem Wohnraum. Doch was genau fällt eigentlich alles in die Kategorie „Smart Home“, welche Vor- und vielleicht auch Nachteile bieten sie und worauf sollte man bei der Auswahl besonders achten? All das klären wir in diesem Blogbeitrag, also bleibt dran!


Was ist ein Smart Home?

Grundsätzlich gibt es keine allgemeingültige Definition eines Smart Homes bzw. dessen Ausstattung. Der Begriff lässt sich aber insofern erläutern, dass „smart“ auch synonym zu clever, raffiniert und intelligent verwendet wird, wodurch klar wird, dass ein smartes Zuhause impliziert, clevere Lösungen für anfallende Probleme zu bieten. Es ist also ein Begriff für intelligente technische Einzellösungen in einem Haus/einer Wohnung.

Die meisten verstehen unter einem Smart Home wohl die Ausstattung des Hauses/der Wohnung mit technischen Geräten, die z.B. klassische Heizungsregler ersetzen oder die Steuerung von Jalousien übernehmen.


Ein Smart-Home-System besteht aber nicht nur aus dem Teil, worauf die Einstellungen geregelt werden, sondern aus folgenden Bestandteilen:


  • Endgeräte

  • Eingabegeräte

  • Sensoren

  • Gateway

  • Vernetzung


Die Endgeräte sind der Part, an denen durch technische Lösungen die Steuerung übernommen wird, also beispielsweise Lichtschalter, Jalousien oder Lautsprecher zum Musik hören.


Diese Steuerung wird mithilfe der Eingabegeräte geregelt. Das können beispielsweise Tablets oder Smartphones mit entsprechenden Apps der jeweiligen Hersteller sein.


Sensoren zur Temperaturprüfung können in einzelnen Räumen angebracht werden und übermitteln die Temperatur an die entsprechenden Geräte, die dann ggf. eine Anpassung durchführen. Außerdem gibt es Sensoren für Fenster und Türen, um zu erfassen, wann sie geöffnet und geschlossen werden.


Gateway ist der Begriff für die benötigte Kommunikationszentrale, in der alle Befehle der App und die Erfassungen der Sensoren zusammenlaufen, um die Ergebnisse und gewünschte Änderungen an das entsprechende Gerät weiterzuleiten.


Die Vernetzung in einem Smart Home ist per Funk oder Kabel möglich; zu den Vor- und Nachteilen der beiden Lösungen kommen wir später.


Wie werden Smart-Home-Lösungen bedient?

Die Bedienung hängt von der gewählten Variante bzw. den gewählten smarten Erweiterungen ab. Kleine Drehschalter zur Steuerung der Raumtemperatur sind relativ verbreitete Installationen und können durch ihre platzsparende Größe so gut wie in allen Räumen Platz finden.


Ebenfalls beliebt sind installierte Bedienfelder an den Wänden mit Touchdisplays. Die Bedienoberflächen können dabei je nach Hersteller individuell an die Nutzungsbedürfnisse angepasst werden; beispielsweise bevorzugen manche Nutzer:innen eher virtuelle Schieberegler, andere haben lieber Felder zum Drücken. Ebenso kann das Bedienfelder auf die verschiedenen Vorrichtungen, beispielsweise eine bestehende Klimaanlage, der Wohnung bzw. des Hauses angepasst werden. So können einzelne Steuerungen gespart und alles an einem Ort gesammelt werden.


Viele der Nutzer:innen greifen inzwischen auch auf die Möglichkeit der Steuerung über das Smartphone oder Tablet zu. Dafür stellen Hersteller entsprechende Apps zur Verfügung. Durch diese Möglichkeit können Einstellungen auch von unterwegs gemacht werden: Wenn Du aus dem Urlaub zurückkommen und das Haus in der Zeit nicht geheizt wurde, kannst Du also schon Stunden vor deiner Ankunft die Heizung wie gewünscht regulieren, so dass es beim Hereinkommen schön warm ist.


Was sind die Vorteile von Smart-Home-Technologien?

Die Vorteile eines Smart Homes variieren je nach gewählten Produkten.

Beispiele für Vorteile sind folgende:


  • Energieeinsparung

  • Erhöhung der Sicherheit

  • Komforterweiterung


Energieeinsparungen können zum Beispiel entstehen, wenn Raumtemperaturen bei Abwesenheit der Nutzer:innen oder immer zu bestimmten Tageszeiten automatisch gesenkt werden, damit nicht „umsonst“ geheizt werden. Laut Experteneinschätzungen ist dadurch eine Einsparung von zwei bis acht Prozent der vorherigen Heizkosten möglich.


Bewegungsmelder mit Lichtschaltung im Außenbereich eines Hauses sowie im Eingangsbereich verbessern den Einbruchsschutz. Außerdem können diese auch an typischen Stolperstellen wie Treppen oder Absätzen angebracht werden, um Unfälle zu verhindern.


Komfort kann ein Smart Home unter anderem durch eine Keycard bieten, die statt eines Hausschlüssels verwendet wird und beim Verlassen des Hauses für eine Generalausschaltung elektrischer Geräte wie Herd und Kaffeemaschine sorgt. Dabei können natürlich Ausnahmen wie Kühl- und Gefrierschrank eingerichtet werden. Alternativ kann auch ein zentraler Schalter im Eingangsbereich installiert werden, der durch Fingerabdrucksensor oder Smartphone gesteuert werden kann und die gleichen Funktionen wie eine Keycard besitzt.


Wieviel kostet ein Smart Home?

Die Kosten eines Smart-Homes variieren je nach genutzter Vernetzungstechnik und der Anzahl von Endgeräten sehr stark. Die meisten Hersteller bieten Einstiegsangebote, die bei mehreren Hundert Euro beginnen.

Die Wahl für eine offene Grundausstattung kann dabei sehr sinnvoll sein, da diese dann gegebenenfalls erweitert werden kann, aber nicht das größte finanzielle Risiko eingegangen wird, falls einem die Technik doch nicht gefällt.  Außerdem ist zu beachten, dass funkbasierte Systeme grundsätzlich günstiger als kabelbasierte, die in der Regel erst ab mehreren Tausend Euro anfangen, sind.


Wenn durch die Nutzung von Smart-Home-Anwendungen die Energieeffizienz eines Gebäudes gesteigert wird, ist es möglich, eine Förderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu beantragen. Dazu gibt es hier alle Infos.


Zu beachten ist allerdings, dass auch die Nutzung eines Smart-Homes zur Erhöhung des Energieverbrauchs führen kann, in dem beispielsweise jeder Raum einzeln mit einem Touchpad zur Steuerung ausgestattet wird, was dann den Stromverbrauch erhöht.

Die Verbraucherzentrale NRW hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass Smart-Home-Systeme, die auf Komfort und Sicherheit ausgelegt sind, den Stromverbrauch meistens eher erhöhen als zu senken oder beizubehalten.



Zusammenfassung der Kernpunkte von Datensicherheit, Kosten und Funktionen von Smart Homes


Was ist der Unterschied zwischen offenen und geschlossenen sowie Funk- und Kabelsystemen?

Smart-Home-Systeme können entweder offen oder geschlossen sein. Dabei geht es darum, dass geschlossene Systeme komplett von einem Hersteller sind und dadurch nicht mit Geräten anderer Hersteller, die möglicherweise günstiger wären, kompatibel sind. Offene Systeme hingegen bieten einen Standard, der von verschiedenen Herstellern unterstützt wird, wodurch eine Produktkombination und -variation ermöglicht wird.


Funk- und Kabelsysteme unterscheiden sich, wie der Name schon sagt, durch ihre Installationsweise. Kabelgebundene Systeme lohnen sich durch ihre aufwendige Installation nur bei sowieso anstehenden Renovierungen oder einem Neubau, da zu jeder Verbrauchsstelle ein Kabel gelegt werden muss, was ziemlich preisintensiv ist.


Die Vorteile von kabelgebunden Systemen gegenüber funkbasierten sind folgende:

 

  • sehr schnelle Datenübertragung

  • geringere Störanfälligkeit

 

Funksysteme haben zwar je nach Automatisierungsgrad auch einen nicht zu unterschätzenden Installationsaufwand, können aber viel einfacher installiert werden, da sie mit Batterien betreiben werden und keine weiteren Kabelverbindungen benötigen. So eignen sich einfache Funksysteme auch zur Selbst-Installation, wenn ein wenig handwerkliches Geschick vorliegt; kabelgebundene Vorrichtungen hingegen benötigen Planung und Installation durch Fachleute.


Wie datensicher sind Smart-Homes?

Je nach Ausstattung und gewählter Produkte ist die Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten unterschiedlich umfangreich. Wenn die Nutzer:innen eine App zur Steuerung nutzen, ist dafür in der Regel bei allen Apps ein Konto nötig, welches Telefonnummer, Mailadresse und Geburtsdatum benötigt. Teilweise wird auch eine Standortfreigabe gefordert.

Außerdem werden die Daten der Nutzer:innen auf Servern der jeweiligen Herstellungsfirma oder auf externen Servern großer Anbieter wie Amazon oder Microsoft gespeichert.


Dazu zählen nicht nur die angegebenen Daten wie oben genannt, sondern auch folgende Punkte:

 

  • Videoaufnahmen des Wohnraums durch Videoüberwachung

  • Sprachbefehle an smarte Lautsprecher (bspw. Amazon Echo)

  • Standortdaten von Saugrobotern und Ausmessung der Räume

 

Sprachbefehle an smarte Lautsprecher werden auch teilweise ausgewertet, um die Spracherkennung der Produkte zu verbessern.

Was auch zu beachten ist, ist, dass viele Geräte über Sensoren verfügen, die einem im ersten Moment vielleicht gar nicht auffallen. Beispielsweise sind integrierte Mikros in Smart-TVs oder smarten Rauchmeldern keine Seltenheit.

Auch lassen manche Smart-Home-Produkte auf Lebensgewohnheiten ihrer Nutzer:innen schließen, wie die Daten von Haustüröffnungen, die bei Regelmäßigkeit z.B. auf Arbeitszeiten hinweisen könnten.


Zur Datensicherheit haben schon verschiedene Stellen Studien durchgeführt:

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat im Rahmen einer Studie der Verbraucherzentrale NRW vier Smart-Home-Geräte auf ihre IT-Sicherheit geprüft und dabei festgestellt, dass bei einer der getesteten Überwachungskameras mit einer App arbeitet, die die verknüpften Daten an Facebook überträgt. Facebook kann daher die Daten mit dem bestehenden Facebook-Account des Nutzers/der Nutzerin koppeln, wodurch die Daten dann einen Personenbezug bekommen.

Das IT-Sicherheits-Institut AV Test hat Saugroboter auf ihren Datenschutz getestet und dabei festgestellt, dass die App eines Saugers von Xiaomi mehrere Drittanbieter-Module integriert hat, wodurch die Nutzerdaten unter anderem an Facebook, Tencent und Airbnb weitergeleitet werden konnten.


Außerdem ist wichtig zu beachten, dass es bei der Nutzung von Smart-Home-Systemen zur Verletzung der Persönlichkeitsrechte Dritter kommen kann. Durch Ton- und/oder Videoaufnahmen von beispielsweise Überwachungskameras während Besuch oder auch eine Reinigungskraft in der Wohnung/Haus ist, die dazu kein Einverständnis gegeben haben, werden die Persönlichkeitsrechte eventuell missachtet. Die EU-Datenschutzgrundverordnung hat keine eindeutige Regelung für Videoüberwachung im privaten Raum festgelegt.


Als Nutzer:in eines Smart-Home-Systems kannst Du bei der Datensicherheit aber folgende Punkte beachten:


  • datenschutzfreundlichere Einstellungen in den Apps wählen

  • sichere Passwörter um Hacken schwerer zu machen

  • Verwenden von Zwei-Faktor-Authentifizierung


Verbraucherzentralen warnen davor, gebrauchte Smart-Home-Geräte zu kaufen, da diese durch die Vorbesitzer:innen möglicherweise manipuliert worden sein könnten, wodurch diese Zugriff auf deine Daten erhalten würden.


Fazit

Smart-Home-Systeme können für mehr Sicherheit und Komfort sorgen und somit im Alltag unterstützen. Der finanzielle Aufwand sollte aber nicht unterschätzt sowie auf Datensicherheit und Persönlichkeitsrechte geachtet werden.

Wenn Du dir deine Wohnung oder dein Haus mit Smart-Home-Features ausstatten möchtest, wende dich im besten Fall an Expert:innen, die dich bei der Produktauswahl und -installation unterstützen können.


Und wenn dir dieser Blogbeitrag gefallen und hoffentlich auch weitergeholfen hat, schau doch auch gerne bei unseren anderen Beiträgen vorbei!

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